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Wo sie ist? Bei uns natürlich!

Es ist ein Fest für Ornithologen: nicht nur die Uferschnepfe, auch Kampfläufer, Alpenstrandläufer und seltene Entenarten tummeln sich in diesem Sommer mit ihrem Nachwuchs auf den Projektflächen.

Bei Projektleiter Oliver Granke leuchten die Augen: „Was vorher eine langweilige grüne Wiese war, lässt jetzt das Herz von Ornithologen vor Freude hüpfen.“ Das „Who is Who“ der seltenen und gefährdeten Wat- und Wiesenvögel tummelt sich auf der Projektfläche. Das zeigt ein aktuelles Brutvogelmonitoring im Rickelsbüller Koog an der Grenze zu Dänemark. Die Schutzmaßnahmen greifen. Im Herbst 2016 hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein einen Polder im Koog eingerichtet. Um 51 Hektar Weide wurde ein Erdwall aufgeschüttet. Die Regenfälle des Frühjahrs bleiben damit auf der Fläche und verdunsten nur langsam. In den überfluteten Wiesen stochert die Uferschnepfe mit ihrem Schnabel nach Leckerbissen wie Insektenlarven und Kleintieren.

Die Zahlen sprechen für sich

Die Brutzahlen der Uferschnepfe sind nahezu überall in Schleswig-Holstein rückläufig. Auch die Maßnahmenfläche im Rickelsbüller Koog konnte vor dem Wallbau nicht ein einziges Brutpaar vorweisen. Jetzt sind bei einem Monitoring gleich vier Paare gesichtet worden. Und nicht nur das … Während bei vielen Projektflächen der Fokus im Monitoring auf der Uferschnepfe liegt, hat hier glücklicherweise eine Gesamterfassung stattgefunden – und Erfreuliches zu Tage gefördert: sechs Kampfläuferpaare, ein bis zwei Alpenstrandläufer, 23 Rotschenkelpaare, 103 (!) Paare des Säbelschnäblers und seltene Entenarten wie Löffel-, Krick- und Knäkente. Sogar eine kleine Lachmövenkolonie hat sich hier zum Brüten eingefunden. Das Who ist Who der seltenen und gefährdeten Küstenvögel tummelt sich auf der Polderfläche. Mit sachkundigem Auge ermittelt hat dies Jutta Hansen vom Naturschutzverein Wiedingharde.

Ebenfalls erfreulich: Bei den besonders kritischen Arten war die Brut von Erfolg gekrönt. Das zeigt das Verhalten der Vogeleltern, welche ihr Gelege zum Beispiel besonders verteidigen, wenn Nachwuchs geschlüpft ist. Dass er dann nicht von Räubern wie Marder oder Fuchs vertilgt wird, haben die Vögel Hilfsmaßnahmen der Stiftung Naturschutz wie dem Fuchsgraben rund um den Ploder zu verdanken. Seine sechs Meter Breite könnte der Fuchs überwinden, tut es aber nur selten.