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Verbesserung der Lebensräume

Die Lebensräume für Feuchtwiesenvögel wie Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz und Austernfischer, aber auch für die in Schleswig-Holstein sehr seltenen Alpenstrandläufer und Kampfläufer, sollen im LIFE-Limosa Projekt optimiert und langfristig erhalten werden. Den zum Teil vom Aussterben bedrohten Vögeln geht der Lebensraum in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft verloren. Sie sind auf übersichtliche Wiesen angewiesen, damit ihre Feinde, vornehmlich Füchse, kaum Möglichkeiten zur Deckung vorfinden. Lebensraum zu schaffen für Pflanzen und Tiere – daran denken vermutlich nicht viele, wenn sie den Begriff „Beweidung“ hören. Aber das Beweiden von Grünland durch robuste Pferde- und Rinderarten hat genau diesen langfristigen ökologischen Effekt.

Gretas vierbeinige Helfer

Bislang werden viele Wiesen in den Projektgebieten nur im Sommer mit Schafen oder Jungrindern beweidet. Man hat in anderen Naturschutzprojekten herausgefunden, dass robuste Konikpferde, Galloways und schottische Hochlandrinder gerade im Winter undurchdringlichen Grasschichten, wucherndem Schilf oder kleinen Büschen gerne zu Leibe rücken. Diese sogenannten Robusttierrassen kommen nicht nur ohne Stall mit Frost, Wind und Wetter, gut klar. Sie können sich auch im Winter von dem vorhandenen Nahrungsangebot ausreichend ernähren, das sie im Sommer zugunsten frischerer Gräser und Kräuter stehen gelassen haben. Diese „natürlichen Landschaftspfleger“ halten so Gras und Bewuchs kurz, denn sie fressen auch das, was andere Weidetiere stehen lassen. Zahlreiche Wiesenvögel profitieren davon, dass die Tiere gerade im Winter den überständigen Bewuchs abfressen und so die Brutbedingungen für das darauf folgende Frühjahr verbessern.

Landwirte als verlässliche Partner

Ein Novum im Naturschutz ist, dass kooperationswilligen Landwirten und Pächtern geeignete Tiere zur Verbesserung ihrer Herdenstruktur und zum Aufbau von Robustherden zur Verfügung gestellt werden. Das Besondere daran: Die Stiftung Naturschutz finanziert die Galloways aus Projektmitteln und stellt sie den Landwirten kostenlos zur Pflege ihrer Pachtflächen zur Verfügung. Am Ende der Vertragslaufzeit geben die Landwirte eine Herde in gleicher Zusammensetzung zurück an die Stiftung. Den Überschuss aus der Zucht können die Pächter behalten. In einigen Gebieten werden Zäune und andere Weideeinrichtungen den Landwirten und Pächtern zur Verfügung gestellt, damit sich das Weidemanagement entsprechend den Projektzielen entwickeln kann.