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Küken-Boom im Stiftungsland

Die Westküste wird zum Wiesenvogel-Wohlfühlort mit einem herausragenden Bruterfolge der Uferschnepfe.

In diesem Jahr sind so viele Uferschnepfen-Küken geschlüpft wie seit Beginn des Wiesenvogel-Rettungsprojekts „Wo ist Greta?“ der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein noch nie! In diesen Tagen absolvieren die kleinen Vögel sogar schon ihre ersten Flugstunden.

In den Projekt-Brutgebieten im Speicherkoog Süd im Kreis Dithmarschen, im Adenbüller Koog auf Eiderstedt und im Ostermoor bei Seeth – beides im Kreis Nordfriesland – sind 110 Küken flügge geworden. Auch im Rickelsbüller Koog im Kreis Nordfriesland oder dem Speicherkoog Nord im Kreis Dithmarschen gab es reichlich Nachwuchs, das berichtet der Kooperationspartner im Wiesenvogel-Rettungsprojekt, das Michael-Otto-Institut im NABU. Dort wurden viele flügge Küken gezählt.

Statistisch gesehen ist der Wert von einem Küken pro Brutpaar für den Projektleiter Oliver Granke ein tolles Ergebnis. „Zum Erhalt der Population ist ein Wert von 0,4 notwendig. Innerhalb des Projektes ist unser Ziel 0,6 Küken pro Gelege „in die Luft zu bringen“. In diesem außerordentlich guten Jahr erreichen wir Werte um die 1,0. So wäre nicht nur der Bestand gesichert, sondern es könnten auch leicht steigende Zahlen an Brutpaaren für Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren erreicht werden.“

Noch wird jeder Flugversuch der Küken von ihren überglücklichen Eltern genauestens überwacht. Kein Wunder! Bisher sind die bedrohten Wiesenvögel nach der Brutzeit häufig leer ausgegangen, weil ihre Kleinen dem Maderhund, Fuchs oder Iltis zum Opfer gefallen sind. Der ausgeklügelte Maßnahmen-Mix zum Schutz der Brut durch das Projekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in enger Kooperation mit dem Micheal-Otto-Institut im NABU hat endlich den gewünschten Effekt gehabt. Überdies vermutet Projektleiter Oliver Granke, habe die sehr hohe Dichte an Mäusen in diesem Jahr ihr Übriges zum herausragenden Bruterfolg beigetragen. Denn: statt die Eier aus den Uferschnepfen-Gelegen zu räubern oder den Küken aufzulauern, sei der Fuchs von den Mäusen ausreichend satt geworden.

Besonders viele Uferschnepfen, fast 100 Brutpaare, verzeichneten die Experten im Speicherkoog Süd im Kreis Dithmarschen. Allein hier wurden fast 90 junge Uferschnepfen großgezogen. Auch der Adenbüller Koog ist mit 19 Jungvögeln für Eiderstedt im Kreis Nordfriesland von besonderer Bedeutung, denn hier brütet fast ein Drittel des Gesamtbestandes der Uferschnepfe des EU-Vogelschutzgebiets Eiderstedt (Stand 2017).